Dorfkirche Fincken
Die Kirche ist ein Backsteinbau aus dem 18. Jahrhundert, errichtet zwischen 1735 bis 1744. Das rechteckige Gebäude ist verputzt.
Auf dem Dachfirst ist ein hölzernes Türmchen als Dachreiter aufgesetzt. Darin befindet sich eine kleine Glocke mit dem Namen "Maria" und einem Gießzeichen.
Die Portalrisaliten im Norden und Süden sind übergiebelt. Kanzel und Altar sind zu einem Kanzelaltar verbunden, der dem Barockstil entspricht.
Der Säulenaufbau zeigt Schutzfiguren der Evangelisten. Interessant ist auch der Taufbehälter aus der Zeit um 1600. Er besteht aus Sandstein.
Auf einer Säule mit achteckigem Sockel ruht ein ebenfalls achteckiges Becken, dessen Seiten unten abgerundet sind.
Jede Seite zeigt Riliefdarstellungen mit einzelnen Buchstaben, teils darüber, teils aber auch darunter.
Zu erkennen sind Luther und Melanchton, Christi Taufe im Jordan, Jesus und Nikodemus sowie zwei Wappen.
Ein Grabstein aus dem Jahre 1599 mit Inschrift ist leider durchgebrochen.
Ein Teil des aufgeführten Inventars ist momentan nicht in der Kirche, da es restauriert wird bzw. sich in der Massower Kirche befindet.
Die Finckener Kirche hat der Landrat und Präsident beim Land- und Hofgericht Güstrow, Helmuth v. Petersdorff 1744 erbauen lassen.
Um 1840 wurde der Altar mit Kanzel restauriert und dem damaligen Zeitgeschmack angepaßt.
Zu DDR-Zeiten wurde die Kirche aufgegeben und dem Verfall preisgegeben.
1990 sollte dann der Altar in eine andere Kirche umgesetzt werden.
Daraufhin wurde die Gemeindevertretung aktiv:
"Die Kirche bleibt im Dorf".
1990 pachtete die Gemeinde die Kirche für 25 Jahre mit der Zielstellung, die Dorfkirche wieder herzustellen.
Bisher flossen etwa 120.000 € in die Sanierung der Kirche.
Dazu gehörten:
- Erneuerung Außenputz, Innenputz, Ausbesserung des Turmes (1990)
- Malerarbeiten, Restaurierung Kirchentür und Türschloss (1991)
- Einziehen neuer Deckenbalken und Deckenverschalung (1991)
- Ausbesserung der Friedhofsmauer und Neuverlegung des Kirchenfußbodens (1992)
- Anschaffung neuer Kronleuchter (1993)
- Sanierung des Altars mit Herstellung der Urfassung von 1744 (1991 - 1998)
Der nächste Schritt ist die endgültige Wiederherstellung des Daches.
Der kleinen Gemeinde Fincken ist es aus eigener Kraft nicht möglich, die dazu erforderlichen Mittel aufzuwenden.
Es ist ja nicht nur die Kirche, die vor dem Verfall gerettet wurde, sondern auch die einmalige Runscheune, die im neuen Glanz erstralt.
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