Grabow-Below
Der Name Grabow wird abgeleitet vom altslawischen „grabu“ – Hainbuche , somit Buchendorf oder Hainbuchenort. Man nimmt an, dass es eine wendische Siedlung war.
Im Jahre 1344 gehörte Grabow zu jenen Dörfern, mit denen die in der Region einflussreiche Familie von Flotow belehnt wurde. Am 14. November 1776 gelang es den Bauern, das Dorf und die Ländereien vom damaligen Gutsherren von Seitz zu kaufen und fortan selbstbestimmt zu verwalten.
Den Mittelpunkt des Ortes Grabow bilden die Kirche, die Schule und der Dorfteich, um diese herum reihen sich in Hufeisenform die inzwischen modernisierten und gepflegten Siedlerhäuser.
Die Schule mit Schulmeisterwohnung wurde um 1790 gebaut. Die Kirche ist ein Neubau vom Geheimen Hofbaurath Möckel und entstand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Durch die schrittweise Sanierung der Straßen und Häuser kommt der Charakter des Angerdorfes heute wieder deutlich zum Ausdruck.
Der Ort Below gehörte von Anfang an zum ritterschaftlichen Grundbesitz, es war aber kein reicher Besitz und wechselte mehrfach den Besitzer. In den Jahren 1715 - 1720 errichtete der Gutsherr eine Glashütte mit dazugehöriger Siedlung, dem Glasberg. Durch die Holznutzung für die Glasbläserei entstanden viele der heutigen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Anfang des 9. Jahrhunderts wurde die Glasherstellung wieder eingestellt. Die Siedlung verschwand endgültig mit dem Bau der Autobahn 1975 - 1977.
Um 1840 errichtete die Stadt Wittstock die städtische Försterei in Below, genannt Hirtenhaus. Dort steht heute das Museum der Mahn- und Gedenkstätte Belower Wald. Am 21. April 1945 wurden die Häftlinge des KZ Oranienburg zum Todesmarsch nach Norden gezwungen. 30.000 Häftlinge aus 22 Nationen wurden in Marsch gesetzt. Bis der Zug den Belower Wald am 23./24. April erreichte, waren etwa 5.000 Häftlinge erschossen und erschlagen worden oder sie waren verhungert. Wie viele Tote im Belower Wald aus wie vielen Nationen verscharrt wurden, ist unbekannt. Schätzungen sprechen von 700 - 800 Toten.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gutshaus vielfältig genutzt, u.a. als Wohnhaus für Flüchtlinge und als Verkaufsstelle. Viele Gebäude des Gesamtensembles wurden abgerissen. 1990 bot das Haus ein trostloses Bild des Zerfalls, danach wurde es mehrmals verkauft. Von den jetzigen Besitzern wurde es liebevoll und aufwendig nach historischem Vorbild restauriert und erstrahlt heute in neuem Glanz. Die dazugehörige "Espressobar" in der damaligen Stellmacherei bietet sowohl kulinarische als auch künstlerische Leckerbissen.