Massow
Das Dorf Massow mit seinem Ortsteil Evchensruh liegt an der westlichen Grenze zum Land Brandenburg. Die erste urkundliche Erwähnung von Massow erfolgte am 11. April 1344.
Der Fürst zu Werle belehnte Andreas von Flotow und seine Erben, neben anderen Dörfern, mit „Wendisch-Massow mit der Mühle“. Der Ort, dessen Name slawischen Ursprungs ist, lag in der Nähe des Massower Sees in Richtung Zepkow. Der Standort der Wassermühle wird am alten Eldeausfluss des Sees in der Nähe der heutigen Badestelle angenommen.
Das Dorf Deutsch-Massow, ein Kolonisationsdorf, lag in Richtung Freyenstein (Prignitz) in der Nähe des heutigen Dorfes.
Seit 1502 war der größte Teil der Höfe im Besitz der Familie Ernst von Lücken, die bis 1930, also über 400 Jahre, ununterbrochen als Gutsherrn in Massow ansässig war.
Das Dorf Massow war ein typisches Junkerdorf mit einem großen Schloss, dem zentral angelegten Wirtschaftshof mit der Branntweinbrennerei (Kartoffelverwertung) und den am Weg nach Freyenstein gelegenen Landarbeiterkaten sowie den Vorwerken Evchensruh und Kornhorst (Karte) .
Am 5. September 1950 wurde das Schloss des vorherigen Besitzers, des Spalttablettenfabrikanten Baginski, in ein Kreispflegeheim umgewandelt. Noch heute beherbergt es eine soziale Einrichtung der Diakonie Güstrow.
In unmittelbarer Nähe des Schlosses wurde im Jahre 1843 eine Kirche in schlichter Bauweise mit dem Hauptbaumaterial Felsen errichtet. Lediglich die Einfassungen der Türen und Fenster sowie die Ecken sind aus Backstein gemauert.
Aus dem einstigen Junkerdorf entwickelte sich ein modernes Bauerndorf, die ehemaligen Landarbeiterkaten sind mittlerweile schöne Wohnhäuser. Neue Eigenheime mit gepflegten Vorgärten entstanden entlang der Dorfstraße.
Das kulturelle Leben in der Gemeinde wird durch die Kameraden der sehr aktiven Freiwilligen Feuerwehr bereichert.
Durch seine naturnahe Lage prägen Forst- und Landwirtschaft den Charakter des Ortes.