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Leizen

Herrenschloß

Der Ort Leizen wird erstmals im Jahre 1298 in der hiesigen Kirchenchronik erwähnt.

 

In dieser Zeit herrschte in der Umgebung von Röbel, über die „Häuser“ Priborn, Melz, Ludorf und Leizen, Heinrich der II. von Knuth. Sein Nachfahre, Heinrich der III., siedelte sich um 1370 in Leizen an. Die Wappengrabsteine der Eheleute Heinrich und Margarethe sind heute noch in der spätromanischen Feldsteinkirche von Leizen zu besichtigen. Die Nachkommen Heinrich des III. sorgten für einen langsamen, aber stetigen Zerfall des „Hauses“ Leizen. Die Herrschaft der Familie von Knuth endete mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts.


Am 26. Juli 1750 erwirbt der Amtsrat Ernst Friedrich von Gundlach das Dorf Leizen sowie die umliegenden Ländereien.

 

Das Herrenhaus im Stil der Gründerzeit, errichtet 1898, dient heute nach einer umfangreichen Restaurierung als Hotel und ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Ortes. 

Der Name Leizen hat seinen Ursprung in der altslawischen Bedeutung des Wortes "Haselnussstrauch-Stiel".

 

Das inmitten zahlreicher Seen und ausgreifenden Wälder gelegene Leizen erreicht man verkehrsgünstig über die A19, Abfahrt Röbel/Plau, oder auf der Bundesstraße 198.

 

Zur Zeit der Völkerwanderung wurde das Dorf nach dem Vorbild der Wenden kreisförmig angeordnet und mit vielen Linden, dem Lieblingsbaum der Wenden, bepflanzt. Eine Kastanienallee, auch "Schwarzer Weg" genannt, führt von der B198 in Richtung Herrenhaus zu einem Turmhügel, der im Mittelalter als Wehranlage zum Schutz gegen Überfälle errichtet wurde. Weitere Sehenswürdigkeiten des Ortes sind zwei Großsteingräber in Richtung Woldzegarten und ein Findling im nahegelegenen Waldgebiet. 

 

Die Landwirtschaft war in Leizen, wie auch in den umliegenden Dörfern, lange Zeit der Haupterwerbszweig. Auch heute spielt sie noch eine große Rolle. Mit Fertigstellung des Gewerbe- und Industriepark „Süd-Mecklenburg“ siedelten sich Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe an.

 

Im Gutshaus des Dorfes befindet sich ein international bekanntes Kinderferiencamp. Hier steht ökologische Lebensweise und Vertrautheit mit heimischer Natur im Vordergrund.

 

Als besonderes Schmuckstück des Ortes ist hier der ehemalige Speicher des Gutshauses zu erwähnen. Der Speicher dient heute der Freiwilligen Feuerwehr als Unterkunft. Außerdem sind der Gemeinderaum und eine Wohnung dort entstanden. 

 

Die Gemeinde Minzow fusionierte im Jahre 2004 mit der Gemeinde Leizen. Minzow und Woldzegarten sind von nun her Ortsteile der Gemeinde Leizen. "Minzow" ist slawischen Urspungs. "Mines" bedeutet "bewegen" oder "Gedanke" und weist als "Ort des Mines" auf eine kluge oder gedankenreiche Persönlichkeit hin. Minzow liegt ca. 8 km westlich von Röbel und bildet mit dem Ortsteil Woldzegarten den Anschluss an das Nachbaramt Malchow. Von Minzow wurde überliefert, dass die "von Below" im Jahre 1412 zwölf Hufen besaßen, so dass Minzow schon vor dem Dreißigjährigen Krieg ein ansehnliches Bauerndorf war, in dem 24 Bauern und 6 Kossaten (Kleinbauern) ihr Auskommen hatten.

 

In der Mitte des Ortes wurde im Jahr 1861 eine neugotische Kirche mit einer Chornische im Osten errichtet, eine der ersten nach einem neuen Kirchenbauregulativ. Im Westen befindet sich ein mit einem Pyramidenhelm versehener Turm und an der Nordseite des Chors schließt sich die Sakristei an. Als Einfriedung wurde eine Backsteinmauer mit reicher Verzierung errichtet. Seit dem Jahre 1863 war Minzow nun eine eigenständige Kirchgemeinde. Ein Kriegerdenkmal, zur Erinnerung an die im ersten Weltkrieg gefallenen Minzower, wurde am 28.02.1928 eingeweiht.

 

Heute hat sich das Dorf zu einer Heimat für mehrere Generationen sowie zahlreiche junge Familien entwickelt. Modernisierte und gepflegte Bauernhäuser entlang der Dorfstraße prägen das wunderschöne mecklenburgische Ortsbild. In der ehemaligen Dorfschule wurde mit einem Gemeindezentrum ein zentraler Ort der Begegnung geschaffen.

 

Im Ortsteil Woldzegarten der Gemeinde Leizen wurde die Gutsscheune restauriert. Hier finden zahlreiche Konzerte, Kulturveranstaltungen und Hochzeiten statt. Das Gutshaus ist heute das Hotel "Gutshof Woldzegarten". Zudem lädt der an den Ort grenzende Tangahnsee zum ausgiebigen Baden, Spazieren und Entspannen ein.

ehemaliger Speicher