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Kieve

Kirche

Die Gemeinde Kieve liegt zwischen der Elde, dem Großen Kiever See und der Wittstocker Heide. Nordöstlich des Dorfes befinden sich die Rest von zwei slawischen Burgwällen, die eine Besiedlung in der Slawenzeit anzeigen. Der Name Kieve ist aber wahrscheinlich noch älter.

Urkundlich wird Kieve erstmals 1298 erwähnt, doch ist in der Urkunde nur die Rede von einem Weg nach Kieve. Erst in einer 1311 ausgestellten Urkunde wird Kieve als Ort genannt.

Im 14. Jahrhundert gab es eine große Töpferei in Kieve, deren Reste in den 1960er Jahren teilweise ausgegraben wurden.

 

Kieve ist kein Guts-, sondern ein Bauerndorf. Das liegt daran, dass Kieve seit 1311 zum Kloster Altkamp im Rheinland gehörte, das bereits seit 1232 den Kotzer Hof, das heutige Mönchshof, besaß. 1436 ging Kieve an die Stadt Wittstock über, bevor es schließlich 1445 an die mecklenburgischen Herzöge kam. Seit dem 16. Jahrhundert war Kieve herzogliches Domanialdorf. Die Streitigkeiten zwischen der Stadt Wittstock und den Herzögen über die Hoheitsrechte -  Gerichtsbarkeit, Zoll, Dienste - zogen sich allerdings bis 1841 hin.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Kieve schwer verwüstet, obwohl die Kiever, wie die Legende berichtet, den Weg nach Mönchshof zerstörten und mit Bäumen zupflanzten. Von den ehemals 40 Kiever Familien lebten bei der ersten Visitation nach dem Krieg, die 1649 stattfand, gerade noch fünf Personen.

 

In der Mitte des Dorfes steht eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Kieve ist die Mutterkirche von Wredenhagen und Zepkow. Der frühgotische, aus Feld- und Backsteinen errichtete Bau wurde wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg schwer zerstört und später in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Von der mittelalterlichen Ausstattung sind nur eine hölzerne Figurengruppe und eine Sakramentsnische erhalten. Der Barockaltar wurde 1682 vom Schneidergesellen Hans Leussow gestiftet. Im hölzernen Glockenturm hängt seit 2019 eine neue Glocke.

 

Kieve hat seinen dörflichen Charakter bis heute bewahrt. Kirche, Pfarrhaus, Försterei, das alte Schulhaus und die Gaststätte stehen ebenso unter Denkmalschutz, wie einige der typischen Bauernhäuser. Die historischen Hofanlagen sind großenteils erhalten und prägen das Ortsbild.

Zu den alteingesessenen Kievern sind in den letzten 25 Jahren viele junge Familien hinzugekommen, die teils aus Berlin, teils aus der näheren Umgebung zugezogen sind. Kieve ist ein lebendiges Dorf mit einem aktiven Gemeindeleben. Seit 1946 findet jeweils im August das Erntefest statt, das mit seinem farbenfrohen Umzug zahlreiche Besucher anlockt. Das Osterfeuer wird traditionell von der Feuerwehr veranstaltet. Seit einigen Jahren gehören auch das "Weiße Dinner", das Koppelfest, die Waldwanderungen, der Adventsmarkt und die gemeinsamen Arbeitseinsätze zum festen Programm.

 

Die Eldeniederung bei den slawischen Burgwällen ist Heimat zahlreicher Wasservögel und Amphibien. Der Wasserspiegel wurde vor einigen Jahren wieder angehoben, um das Moor zu reaktivieren und CO2 zu binden. Im Herbst sammeln sich hier große Schwärme von Kranichen, die im flachen Wasser einen idealen Rast- und Übernachtungsplatz finden.

 

Der Glambecksee ist wegen seines klaren Wassers und seiner landschaftlichen Schönheit als Badestelle weit über Kieve hinaus beliebt. Die Wittstocker Heide mit ihren großen zusammenhängenden Waldgebieten bietet viel Rückzugsraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Vereinzelt wurden in den letzten Jahren auch Wölfe gesichtet.

 

Ziel der Gemeinde Kieve ist es, auch in Zukunft das Zusammenleben von Jung und Alt, Alteingesessenen und Zugezogenen zu fördern, nachhaltig und umweltschonend zu wirtschaften und die Werte der Heimat ebenso zu pflegen, wie die Weltoffenheit und Toleranz.

 

Mehr unter www.kieve.de.

 

 

Glambecksee