Fincken
Die Gemeinde Fincken besteht seit 1974 aus den Ortsteilen Fincken, Kaeselin und Knüppeldamm - daher auch die drei schreitenden Finken und die Rundscheune im Wappen. Dieses wurde von Werner Schinko im Jahr 2000 erstellt und vom damaligen Innenminister, Herrn Dr. Gottfried Timm, feierlich übergeben.
Der Ort Fincken wird erstmalig am 25. Oktober 1310 im Templiner Vertrag erwähnt. Dieser Vertrag war eine Art Friedensabkommen zwischen dem Brandenburger Markgrafen und dem Fürsten von Werle. Fincken weist in seiner langjährigen Geschichte zahlreiche Besitzer aus. Das Rittergeschlecht der von Grambow, später die von Prignitz genannt, besaß die Fincken'sche Begüterung über mehrere Generationen hinweg. 1679 übernahmen die von Pritzbuer das Fincken'sche Anwesen. Während dieser Zeit gab es eine Schäferei und eine Brennerei und es entstand ein Glashüttenbetrieb. Diese Einrichtungen sind heute nicht mehr vorhanden. Der Nachfolger im Besitz, Landrat und Präsident Helmuth von Pederstorff, ließ 1704 eine neue Kirche in Fincken erbauen, die in den letzten Jahren im Auftrag der Gemeinde saniert und restauriert wurde. Nach dem Tode des Herrn von Pederstorff geht der Besitz an den Herrn von Blücher über, bei dem er auch bis 1931 verbleibt. Während der Blücher-Zeit gehörten Bütow, Dammwolde und Darze ebenfalls zum Gut Fincken. Die Aufsiedlung des Gutes und im Ortsteil Knüppeldamm begann 1932. Insgesamt entstanden 89 Siedlerstellen. Zu Beginn der 50er Jahre bildeten sich im Gemeindebereich vier Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG).
Auf der Grundlage des Gebietsänderungsvertrages vom 30. Oktober 2001 gehören ab 01.01.2010 auch die Ortsteile Jaebetz, Dammwolde (Ersterwähnung 1332) und Marienhof zur Gemeinde Fincken. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Fincken stieg dadurch auf etwa 580 Einwohner.
In Fincken steht auch das Herrenhaus, das zu DDR-Zeiten als Betriebsferienheim genutzt wurde. Das Nebengebäude (Kavalierhaus), von 1985 bis 1995 Schule, wird heute als Hotel betrieben. In der Gemeinde leben heute 513 Einwohner, Die kommunalen Wohnungen wurden saniert. Die Straßenbeleuchtung wurde ausgebaut und das Straßennetz verbessert.
Eine besondere Touristenattraktion stellt die in dieser Bauweise in Deutschland einzig existierende Rundscheune dar. Sie ist der große Stolz der Finckener. Im Modellpark Mecklenburgische Seenplatte in Neubrandenburg ist sie als Miniatur zu bewundern. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und diente dem Grafen als Pferdestall. Heute befindet sie sich im Besitz der Kommune und wurde mit Fördermitteln des Landes restauriert. Am 30. Juli 2005 fand die festliche Eröffnung der unteren Etage statt. Sie dient nun als Gemeindezentrum. 2012 wurde auch die obere Etage fertiggestellt. Sie wird von Künstlern der Region für Ausstellungen genutzt.
Große Anstrengungen hat die Gemeinde unternommen, um seine Dorfkirche mit der 330 m langen Feldsteinmauer zu retten.
Zur Gemeinde gehört auch der Finckener See, den sie zum Gemeinwohl käuflich erworben hat.
Ein Wanderweg führt vom Dorf zum Eiskellerberg in Richtung B 198. Dort liegt ein großer Findling, der während des Baus der Bundesautobahn A19 freigelegt wurde.
Im Ortsteil Dammwolde ließ Präsident von Pederstorff aus Fincken 1736 eine Kirche im Fachwerkstil erbauen, die in den 90er Jahren liebevoll saniert wurde. Ein schön gepflegter, parkartiger Friedhof umsäumt das Anwesen.
Fincken mit seinen Ortsteilen liegt direkt an der Grenze zum Land Brandenburg. Neu entstandene Eigenheime sowie gepflegte Außenanlagen werten das Dorfbild auf.